Zwangsheirat und Mädchen­beschneidung

Zwangsheirat und Mädchenbeschneidung sind in der Schweiz verboten. Neben spezialisierten Fachstellen unterstützt auch die Opferberatungsstelle.

Was ist Zwangsheirat?

Heiratet eine Person unter Druck der Familie und gegen den eigenen Willen, spricht man von Zwangsheirat. Wenn sie gegen ihren Willen in einer Ehe bleiben muss, spricht man von Zwangsehe. Alle Personen haben die freie Wahl zu entscheiden, ob sie in einer Ehe bleiben oder sich trennen wollen. Zwangsheirat und Zwangsehe sind in der Schweiz verboten. Erfährt die Polizei von Zwangsheirat in der Schweiz, muss sie handeln. In den meisten Fällen leitet die Polizei automatisch ein Strafverfahren ein. Betroffene Frauen, Männer und Jugendliche haben die Möglichkeit, in der Schweiz die Ehe für ungültig erklären zu lassen.

Beispiele für Zwang sind: Drohung, Erpressung («wenn…, dann…»), psychischer Druck und Gewalt, körperliche und jegliche Form von Gewalt.

Hilfe

Die nationale Fachstelle zwangsheirat.ch berät vertraulich und kostenlos:

Die Opferberatungsstelle ist da für Gewaltbetroffene, ihre Angehörigen oder ihre nahen Bezugspersonen jeden Alters und Geschlechts. Vertraulich, kostenlos und mit Übersetzung möglich.

Was ist Mädchenbeschneidung?

Bei der Mädchenbeschneidung werden die weiblichen Genitalien beschnitten. Es gibt verschiedene Formen und Praktiken. Viele beschnittene Mädchen und Frauen leiden gesundheitlich und seelisch an den Verletzungen und Folgen der Beschneidung.

Mädchenbeschneidung ist in der Schweiz verboten. Eltern machen sich auch dann strafbar, wenn sie die Beschneidung ihres Kindes ausserhalb der Schweiz organisieren. Erfährt die Polizei von Mädchenbeschneidung, muss sie handeln. Sie leitet automatisch ein Strafverfahren ein.

Hilfe

Das Netzwerk gegen Mädchenbeschneidung der Caritas informiert und vernetzt mit Schlüsselpersonen. Caritas Schweiz berät betroffene Familien kostenlos und vertraulich:

Auch die Anlaufstelle gegen Mädchenbeschneidung Ostschweiz und Liechtenstein berät und unterstützt kostenlos:

Die Opferberatungsstelle ist da für Gewaltbetroffene, ihre Angehörigen oder ihre nahen Bezugspersonen jeden Alters und Geschlechts. Vertraulich, kostenlos und mit Übersetzung möglich: